Immer wieder sonntags (Kw 7)

Immer wieder sonntags (Kw 7)

Kaffee mit Notebook

Die vergangene Woche war eine kurze Arbeitswoche, da wir montags unterrichtsfrei hatten (beweglicher Ferientag). Am Rosenmontag einmal frei zu haben, war eine ganz neue Erfahrung, denn sonst hatten an diesem Tag nur die Schüler frei. Dennoch hätte ich an diesem Tag lieber einen Fortbildungstag gehabt und dafür ein etwas längeres Wochenende nach der Zeugnisausgabe. Das wäre für die Erholung sicherlich besser gewesen.

Am Mittwoch war dann Valentinstag. Ein Tag, an dem man auch bei uns in der Schule Rosen verschenken kann. Organisiert wird dies immer von einigen Schülern der 10. Klassen, die damit ein wenig ihre Klassenkassen aufbessern wollen. Dazu beginnen sie ungefähr zwei Wochen vor dem Valentinstag mit dem „Verkauf“ der roten Rosen. In jeder Pause konnten Interessierte am Verkaufsstand kleine Zettel ausfüllen, die derjenige zu der Rose bekommen würde. Immer noch recht viele Schüler machten dies, sodass am Valentinstag einige Rosen verteilt werden mussten.
So schön es auch ist, jemandem mittels Rose einmal eine kleine Freude zu machen, an ihn zu denken, ihm die Liebe zu gestehen, …, so traurig kann so etwas für die sein, die nichts bekommen. Vor allem dann, wenn sich die Beschenkten nicht still und leise freuen, sondern dies auch noch lautstark allen mitteilen müssen. Ich musste leider schon wiederholt unschöne Szenen beobachten. Daher bekommen bei mir in der Klasse alle eine Rose mit einer kleinen Karte. Leider bekamen die Schüler meiner Klasse die Rose nicht in meinem Unterricht, was ich schöner finde.
Und die große Mehrheit hat sich auch für die Aufmerksamkeit bedankt; was bekanntlich nicht so oft vorkommt und Schülern zunehmend schwerfällt.

Am Freitag überraschte ich dann die Elfer mit Tee und Kuchen. In der letzten Wochen hatten sie kurz über Teee, warmen Apfelkuchen mit Sahne im Unterricht fabuliert und Freitag stand es dann im Raum. Fast. Denn ich konnten den Apfelkuchen nicht warm halten. So konnten wir neben der Szenenanlyse ein wenig Tee und jeder ein Stück Apfelkuchen mit Sahne essen. Schon beim Reinkommen in den Raum ging ein Raunen durch die Reihe der reinströmenden Schüler. – Überraschung gelungen. Auch wenn sie es gerne hätten, jede Woche werde ich das natürlich nicht machen. Am schönsten finde ich es, wenn es nicht planbar ist. Natürlich muss es auch passen, denn nicht jede Aktivität in der Stunde erlaubt ein Essen nebenbei.
Die Schüler des Kurses freuten sich aber sehr und als Dank applaudierten sie. Das fand ich sehr ungewöhnlich.

In der Stunde bei den Elfern wurde auch ein Referat gehalten. Es ging um die Geschichte der Toilette. Ja, richtig, um die Toilette. Wie es dazu kam, würde hier zu weit führen. Aber die beiden Vortragenden hatten sich gut vorbereitet und führten anhand von Bildern kurz in die Geschichte der Toilette und ihre heutigen Ausprägungen ein. Spontan kam dann die Idee auf, dass wir ja einen Exkursion machen könnten. Wir könnten alle die Herrentoiletten der Schule in Augenschein nehmen, weil es dort mehr zu sehen gäbe. Die Schüler fanden die Idee ganz toll, während sich meine Begeisterung sehr in Grenzen hielt. Ich malte mir gerade aus, wie es wäre mit 28 Elftklässlern die Toilettenanlage der Schule zu sperren, um diese genauer in Augenschein zu nehmen bzw. dort noch etwas über Toiletten zu erfahren. Wir wären von einigen in der Schule mindestens schief angesehen worden. Mindestens. Leider oder zum Glück hatten wir dann keine Zeit mehr für die Exkursion.

In dieser Woche war ich erstmals wieder in einem Klassenraum im 10. Jahrgang. Und was soll ich sagen, am liebsten wäre ich sofort wieder rausgegangen. Ich weiß nicht, wie man das nur so hinnehmen kann. Aber ein wenig Ordnung und Sauberkeit sollten auch dort möglich sein. Es muss nicht alles rumliegen. Wenn jeder ein wenig dazu beitragen würde, den Raum sauber zuhalten, wäre schon viel getan. Die Schüler meinten natürlich, sie wären es nicht gewesen, dass wäre der Kurs vor ihnen gewesen. Das kann schon sein, aber auch die anderen Klassenräume strahlten nicht gerade vor Sauberkeit. Warum kann nicht jeder Raumnutzer ein wenig mehr auf Sauberkeit und Ordnung achten? Warum machen das nur so wenige? Ist es den anderen egal? Ist das zu anstrengend? Wie leben die anderen denn zuhause?

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