„Die deutsche Sprache ist wunderbar. In welcher anderen Sprache kann man jemanden als eingefleischten Vegetarier bezeichnen?“

Eben sah ich obiges Zitat und es gefiel mir richtig gut, denn die deutsche Sprache bietet so viele Möglichkeiten, etwas auszudrücken. Zwar ist sie stellenweise auch kompliziert, aber sie ist auch sehr reizvoll. Jemanden als „eingefleischten Vegetarier“ zu bezeichnen, ist sprachlich schon sehr toll. Den Ausspruch umzudrehen, ist aber keine gute Idee, denn dann wird es abstrus: eingepflanzter Karnismus. Das kann man so weder sagen noch schreiben.

Es ist schon zu merken, ich recherchiere im Internet für den Unterricht. Und dabei erscheinen auch nette Aussprüche. Das Internet bietet neben den „fake news“ nämlich auch sehr viele tolle Informationen. Man muss sie nur finden! Und man muss stärker lernen, die „fakes“ zu erkennen
Und das wird für alle in der Schule immer wichtiger. „Gefakte“ Bilder gibt es schon sehr lange; „gefakte“ Videos, die man kaum noch als solche erkennt, sind aber noch recht neu. Es wird immer schwieriger, echte von manipulierten Videos zu unterscheiden. Gerade erschien dazu mal wieder ein Artikel, der die Problematik auf den Punkt brachte und mich dazu inspirierte mich stärker damit auseinanderzusetzen. Mal sehen, ob ich demnächst mal einen manipulierten Film (mitund von mir) einsetze. Interessant wird es dann, wem dem Film glaubt und wer nicht. Um es täuschend echt zu getalten, werde ich aber wohl einige Anstrengungen aufwenden müssen.

Das sind zurzeit aber nur Nebenschauplätze, denn medial muss ich mich gerade mit ganz anderen Dingen auseinandersetzen, z. B. mit der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). Ich bin weder Jurist noch Datenschützer, muss mich aber dennoch damit auseinandersetzen, da die Verordnung natürlich auch schulische Belange berührt. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass auch Datenschützer, die sich für den Datenschutz einsetzen, die Grundverordnung – zumindest meinem Verständnis nach – nicht oder nur unvollständig beachten. Vor wirkliche Probleme stellt es  mich aber, wenn ich Vorschriften bekommen, die sich widersprechen. Weiß der eine denn nicht, was der andere weiß. Kann man sich nicht absprechen, bevor man Informationen bzw. Anweisungen verschickt. Konkrete Beispiele wären gut. Stattdessen gibt es aber überall nur Vorlagen, die sich oft widersprechen. Es wirkt ein wenig so, als ob niemand die Verantwortung übernehmen möchte.

Daneben wird der mediale Wandel an meiner Schule immer greifbarer. Das ist für manche sicherlich ein Schock und lässt Ängst entstehen. Ich empfinde es aber als überfälligen Schritt, den ich mir schon vor zig Jahren erhoffte. Medial hängen wir meinen Visionen von vor einigen Jahren immer noch einige Jahre hinterher. Aber hoffentlich wird es mit Beginn des Schuljahres und dann im Verlauf des ersten Halbjahres einen gewaltigen Schritt in Richtung medialer Schule gehen. Wie genau das aussehen wird, darf ich natürlich nocht nicht verraten. Und es kann natürlich auch noch alles ganz anders kommen. Dennoch sind die nächsten Wochen nebenbei immer mal wieder von Planungssitzungen unterbrochen, an denen ich z. T. auch ganz spontan teilnehmen muss. So musste ich beispielsweise in dieser Woche recht spontan an einer Sitzung teilnehmen. Ich konnte gerade noch so organisieren, dass meine Klasse hoffentlich nicht so sher darunter leider musste. Aber ob sie nun auf meine Kosten ein Eis bekommen haben, weiß ich noch nicht. Falls nicht, müssen wir das als kleine Entschädigung nachholen.

Noch kurz zum Abschluss: Am Montag war ich an den mündlichen Abiturprüfungen beteiligt. Es war ganz komisch, denn zum ersten Mal seit gefühlten 10 Jahren hatte ich kaum etwas zu tun. Das war somit ein recht erholsamer Tag. Und für die Mehrheit der Schüler war es auch ein erholsamer Tag, denn sie hatten schulfrei. Und dann nach zwei Tagen Unterricht hatten sie schon wieder frei. Aber das war es nun auch mit den langen Wochenenden. Bis in den Juli hinein wird es kein verlängertes Wochenende mehr geben.