Immer wieder sonntags (Kw 9)
Die vergangene Woche „plätscherte“ sozusagen ganz normal vor sich hin. Es gab nichts Außergewöhnliches, was auch sehr angenehm war, denn das bedeutete auch weniger Stress.
Eine Referendarin hat einen Kurs übernommen, sodass ich mal wieder in eine andere Rolle schlüpfen konnte und kann: statt Moderator (oder Animatuer) nun Betreuer (oder auch Schüler). Die ersten Stunden sind immer ein wenig gewöhnungsbedürftig – nicht, weil die neue Rolle ungewöhnlich ist, sondern, weil ich das längere Sitzen am Vormittag nicht gewöhnt bin. Die Stunden an sich waren aber gut und recht locker; auch wenn die Schüler das vielleicht etwas anders sehen.
Andere Stunden waren nicht nur von Fachinhalten und Kompetenzen geprägt, sondern zeugten auch von Humor und Spaß. Dabei war deutlich zu spüren, wie die ausgelassene Stimmung auch zu guten inhaltlichen Ergebnissen führte. Leider gelingt das nicht immer. Aber für einen kleinen Spaß sollte man immer zu haben sein, wenn er nicht auf Kosten von anderen geschieht.
Auch das Stellen von Arbeiten gehört zum Job. Und in dieser Woche stand eine Deutscharbeit auf dem Plan. Beim Austeilen fiel den Schülern sofort auf, dass die Arbeit nicht von mir konzipiert wurde. Und das äußerten sie auch sofort – eher ein wenig kritisch bis kritisierend, denn sie mokierten sich gleich über Fehler. Das Layout war für sie gewöhnungsbedürfig, weil es so dürftig war. Und auch inhaltlich waren sie von der Auswahl und dem Niveau nicht so angetan – es schien, als ob sie intuitiv verstanden hatten, dass man bei dieser Vergleichsarbeit kaum schlechte Ergebnisse erreichen kann, das Erreichen von sehr guten Leistungen aber schwierig sein könnte, da die Aufgaben und Texte nicht so eindeutig waren wie sonst.
Endlich habe ich auch die Muße gehabt, einen Brief einer sehr netten und mir sehr ans Herz gewachsenen Person zu öffnen. Es mag kaum verständlich sein, aber für so etwas möchte ich immer etwas Ruhe und Zeit haben – und die habe ich zumeist nur am Wochenende, was sie hoffentlich auch weiß. Ich habe mich über die warmen Worte und den einladenden Gutschein sehr gefreut; auch war ich sehr überrascht, was nicht so häufig vorkommt.