Immer wieder sonntags (Kw 28)
Das erste Wochenende nach den Zeugnissen ist nun schon fast wieder vorbei. Es kommt mir immer noch nicht so vor, als hätten wir Sommerferien, denn dazu bedarf es bei mir immer einiger Werktage, die nicht von schulischen Aktivitäten geprägt sind. Es kann also noch ein wenig dauern.
Wenn ich die letzte Woche Revue passieren lassen, dann war sie ganz schön stressig. Angefangen bei Zeugniskonferenzen, meinem Geburtstag, einem ausgefallenen Sportfest, Vorbereitungen für eine Entlassfeier und ganz vielen organisatorischen Dingen. Aber so ist das eben meistens und wohl bei den meisten Lehrkräften vor den großen Ferien. Nur Schüler meinen mitunter, dass man in so einer Woche nichts mehr zu tun hätte. Aber woher sollten sie es auch besser wissen.
Meinen Geburtstag habe ich in aller Stille und kaum von Schüler bemerkt begangen. Obwohl die Woche stressig zu werden drohte, habe ich mir aber an diesem Tag eine Art Auszeit gegönnt und ihn in kleinem Kreis gebührend begangen. Ursprünglich wollte ich ihn in einem etwas größerem Rahmen begehen, aber im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, dies nicht zu tun. Es hätte ein falsches Zeichen gesetzt.
Am Freitag war es dann soweit: Ich blickte in gespannte und bange Gesichter. Und leider war beides berechtigt. Ich musste Zeugnisse verteilen, die nicht nur Freude bereiteten. Manche hatte es kommen gesehen, alle wussten es eigentlich und dennoch mussten einige ganz schön schlucken. Sie taten mir sehr leid. Wirklich. Die Übergabe fiel mir an dieser Stelle schwer. Und manch tröstende und aufmunternde Worte verhallten ungehört.
Nächster Schuljahr sind die Schülerinnen und Schüler meiner Klasse dann schon im 8. Schuljahr. – Wie schnell doch die Zeit vergeht. Und wieder einmal stehen einige Lehrerwechsel an. Für einige scheint dies sehr gut zu sein, denn so haben sie sozusagen einen wahren Neubeginn. Aber das zeigt natürlich auch nur dann positive Resultate, wenn sie diese Veränderung auch als unbelasteten Neubeginn wahrnehmen und sich positiv in den Unterricht einbringen. Ich hoffe sehr, dass es so sein wird.
Am Freitagabend fiel dann langsam der Stress der Woche von mir ab. Ich war aber zu geschafft, um noch irgendetwas Nettes zu unternehmen. Nun gilt es zu entspannen und Kraft zu tanken. Bei einem Besuch in Bielefeld gelang mir das in Ansätzen schon ganz gut.