Immer wieder sonntags (Kw 27)
Die vorletzte Unterrichtswoche in diesem Schuljahr geht zu Ende. Für die meisten Schüler dürfte zumindest die letzte Woche recht locker gewesen sein. Für einige Zehntklässler meines Erachtens sogar zu locker.
Am Freitag hatten die Zehntklässler ihren Abschluss und erhielten ihr Zeugnis. Die frühabendliche Zeugnisfeier war recht kurz – nur rund 90 min. Alle Redner sprachen kurz und knackig, sodass man als Zuhörer nicht zu lange „auf die Folter gespannt wurde“, um endlich die festlich gekleideten Zehntklässler zu sehen. Nach und nach erhielten alle auf der Bühne ihre Zeugnisse, eine Rose und kleinere Präsente. Nach weiteren Ehrungen und über die Veranstaltung verteilten musikalischen Einlagen eines kleinen Gesang-Ensembles öffnete sich die Feier zu einer Art kleinem Sekt-Empfang. Die meisten standen draußen, freuten sich und stießen auf die zurückliegenden Jahre, den erreichten Abschluss und die Zukunft mit ihren Familien, Freunden und Lehrer an. Insgesamt herrschte eine entspannte und gelöste Atmosphäre, die sich auch auf den weiteren Abend erstreckte, denn danach gab es Musik und Essen und Getränke im Gebäude. Später am Abend kamen dann – wie so oft – auch einige Ehemalige, um mit den Zehntklässlern ihren Abschluss zu feiern.
Ich verstehe allerdings nicht, warum man als Zehntklässler scheinbar so viel Wert auf einen morgendliche, eigenartige Verabschiedung von der Schule und den Mitschülern legt. Warum muss man nachts in der Nähe der Schule campieren? Warum müssen immer wieder die gleichen öden Spiele mit dem Gebäude, dem Schulhof, den Mitschülern (v. a. den Neuntklässlern) und den Lehrer „gespielt“ werden? Warum kann es nicht einmal tolle Aktionen geben, die alle lustig finden? – Wahrscheinlich ist mein Anspruch aber zu hoch, denn das würde ja Engagement bedeuten. Man müsste sich langfristig im Voraus mit dem Tag auseinandersetzen. Man müsste Verantwortung übernehmen, kreativ sein und verbindliche Absprachen treffen.
Morgen beginnt mit den Zeugniskonferenzen die letzte Unterrichtswoche, die zumindest für mich noch recht stressig sein dürfte, denn am Freitag kamen mal wieder zwei zusätzliche Termine herein, die wichtig sind und sich nicht verschieben lassen. Hoffentlich verlaufen diese positiv bzw. anregend, denn dann kann die Schule im nächsten Schuljahr sehr davon profitieren. Mehr verraten kann ich an dieser Stelle nicht. Im Nachklang dürfte aber irgendwann deutlich werden, warum zumindest für mich dieses Schuljahr anstregender war als das vorherige. Und wenn ich den Aussagen einiger Fachleute trauen darf, dürfte auch das kommende Schuljahr noch viel Arbeit bereithalten, die sich jetzt noch nicht ganz überblicken lässt. Es wird aber ein sehr spannendes Schuljahr für die Schule.