Immer wieder sonntags (Kw 11)
Wenn ich die letzten zwei Wochen Revue passieren lasse, dann waren sie durch viele kleine Nebenaktivitäten geprägt, die wenig Zeit für Nichtberufliches ließen. Aus diesem Grund fiel der Wochenrückblick in der letzten Woche auch weg.
Anregend im Hinblick auf mediale Ausstattung und Medieneinsatz waren vor allem zwei Veranstaltungen: der Besuch einer Cisco-Veranstaltung und des Kommunalen Rechenzentrums (KRZ). Zwar richtete sich die Cisco-Veranstaltung augenscheinlich vor allem an Berufskollegs und ähnliche Bildungsanbieter, da nur zwei allgemeinbildene Schulen vertreten waren, dennoch war die Veranstaltung anregend, da sie unverhoffte Einblicke gewährte. Die Networking Academy scheint zumindest momentan ein gutes Angebot zu sein, dass sich auch gut in den normalen Schulalltag integrieren lässt – zumindest einige Module. Viele Module richten sich aber an einer andere Zielegruppe und sind inhaltlich viel zu anspruchsvoll für alle Schüler. Dennoch ein lohnenswertes Angebot.
Auch der Besuch im KRZ bot Interessantes. Zwar hatte ich vieles schon auf der Bildungsmese in Hannover gesehen, aber dieses im kleinen Kreis noch einmal gezeigt zu bekommen, war schon gewinnbringend. Im Mittelpunkt standen Touch-Display-Lösungen und mobile Endgeräte. Und natürlich die Frage, wohin die Entwicklung in den nächsten Jahren gehen wird. Diese Frage ist entscheidend, denn bei einer medialen Aufrüstung an Schulen muss man die nächsten 5 bis 10 Jahre im Blick haben; zum Teil auch schon die nächsten 20 Jahre.
Vor allem die gezeigte Display-Lösung eines namenhaften Anbieters überzeugte alle Anwesenden – v. a. auch diejenigen, die sich nicht so sehr mit der Materie beschäftigten. Sie ist (fast) Endgeräte-unabhängig zu nutzen, überzeugt mit einer guten Qualität und Bedienung. Wünschenswert wäre eine Ausstattung aller Räume mit einer solchen Lösung mit mindestens 75“ Bildschirmdiagonale. Größere Lösungen im Bereich von 86“ erscheinen zwar wünschenswert, aber auch als noch zu teuer. Und auch ein gezeigtes Windows-Endgerät gefiel den Anwesenden gut. Neben einem ansprechenden Preis-Leistungsverhältnis, einer guten technischen Ausstattung, einigen durchdachten Gimmicks gefiel es vor allem auch durch seine Robustheit (produziert nach dem Militärstandard MIL-STD-810G).
Nun ist die alles entscheidende Frage, welcher Welt man eher zugeniegt ist: Microsoft oder Apple. Was ist sinnvoller im schulischen Kontext? Die Meinungen gehen dabei naturgemäß weit auseinander. Müsste ich mich entscheiden, würde ich möglichst beide Systeme nehmen. Also beispielsweise ein Tablet von Apple, weil es z. B. intuitiver zu bedienen ist, und ein Tablet bzw. Convertible von Microsoft, weil mit ihm z. B. produktiver gearbeitet werden kann. Eine solche 2zu1-Ausstattung dürfte aber im schulischen Kontext utopisches Wunschdenken sein.
Am Sonntag stand dann das sogenannten „Kulturfrühstück“ an, zu dem ich eigentlich nur als Gast gehen wollte. Aber wie sollte es sein, ich war natürlich nicht nur als Gast dort. Das wäre auch sehr verwunderlich gewesen. In der Woche wurde ich noch schnell gebeten, ein Video von der Veranstaltung zu machen. Nur mal schnell, sozusagen nebenbei … Na ja, als ob so etwas schnell und nebenbei möglich wäre.
Natürlich habe ich die Aufführungen der Schüler aus Grundschule und weiterführender Schule aufgenommen. Zwar hätte ich dieses eigentlich ablehnen müssen, da von Seiten der Schule keine Ausstattung vorhanden ist und ich auch nicht in den Ablauf eingebunden war, aber … Nun ja, jeder im schulischen Betrieb kennt die Antwort. So stand ich am frühen Sonntag in der Aula, baute ein wenig Equipement auf, um von zwei Positionen die kleinen Stücke aufnehmen zu können. Da ich die einzelnen Stücke inhaltlich natürlich nicht kannte, war die Aufnahme auch ein wenig intuitiv. Und das sieht man ihr auch an. Qualitativ geht es mit etwas mehr Vorlauf und Information deutlich besser.
Vielleicht kommen nach Ostern Auszüge auf die Homepage. Aber dafür muss ich das Material erst einmal in Ruhe sichten, verbessern, mischen, schneiden und neu ausgeben. Und das dauert eben alles.
Neben einigen Schülergesprächen aufgrund von Regelübertretungen stand in dieser Woche ein Unterrichtsbesuch im Zentrum der nebenunterrichtlichen Aktivitäten. Die gezeigte Stunde verlief bis auf ein kleineres Zeitproblem gut und auch die Schüler fanden die Stunde gelungen. Leider sahen das nicht alle so: inhaltlich wäre die Stunde nicht angemessen gewesen. Die gezeigte Unterrichtsstunde war anspruchsvoll (für alle Beteiligten), weil eine klassische Dramenkonzeption auf ein modernes Drama angewendet werden sollte. Die Schwierigkeit dabei ist, dass das moderne Drama der klassischen Konzeption nur in Teilen entspricht. Aber genau dies haben die Schüler gut herausgearbeitet. Sicherlich fehlte ein wenig die qualitative Tiefe. Aber das ist nicht verwunderlich, weil die Schüler natürlich nicht schon zig klassische Dramen gelesen haben. Auch ist dies in meinen Augen kein allzu großes Manko, da auf das Konzept und den Vergleich vertiefend bei der Behandlung des nächsten Dramas zurückgegriffen werden kann. Aber wie schon gesagt, das sahen nicht alle so. Leider.