Ägypten hautnah erleben – Schüler stellen Papyrus her

Ägypten hautnah erleben – Schüler stellen Papyrus her

Die Schülerinnen und Schüler der 6b stellten im Unterricht Papyrusbögen her. Statt sich nur mit Texten, Bildern und Filmen dem Thema „Ägypten“ zu nähern, sollte sich der ägyptischen Kultur auch ein wenig praktisch angenähert werden. Da erste Versuch vor den Ferien misslang (siehe Erster Versuch) und niemand einen Bogen mit nach Hause nehmen konnte, wurde die Herstellung erneut probiert. Und diesmal gelang alles.

Die Papyrusstreifen (20 cm und 15 cm) werden im Wasser-Leim-Gemisch mindestens 10 MInuten eingeweicht.
Die Papyrusstreifen (20 cm und 15 cm) werden im Wasser-Leim-Gemisch mindestens 10 MInuten eingeweicht.

Weil die Papyruspflanze aber innerhalb von 24 Stunden verarbeitet sein muss, mussten wir auf schon vorverarbeitete Papyrusstreifen zurückgreifen. Diese waren schon auf Maß geschnitten, sodass wir jeweils Streifen von 15 cm und 20 cm Länge hatten. Diese Streifen mussten zuerst eingeweicht werden. Dazu wurde ein Wasser-Leim-Gemisch hergestellt werden (auf 1000 ml Wasser kamen 10 Gramm Leim). Dieses Wasser-Leim-Gemisch wurde in zwei Plastikschalen gegossen, in die wiederum die Papyrusstreifen gelegt wurden. Danach mussten die Streifen mindestens 10 Minuten einweichen. Währenddessen wurde darauf geachtet, dass auch immer alle Streifen mit dem Gemisch bedeckt waren.

Nach dem Einweichen feuchtete jeder ein Baumwolltuch an und legte es faltenfrei vor sich hin. Auf diesem Baumwolltuch wurden danach die Papyrusstreifen so ausgelegt, dass ein Papyrusbogen entstand. Dazu wurden zuerst die längeren Papyrusstreifen so auf das Baumwolltuch gelegt, dass sie sich möglichst 1-2 mm überlappten. Nachdem alle längeren Papyrusstreifen ausgebracht waren, wurden die kurzen Papyrusstreifen im rechten Winkel zu diesen ausgelegt. Auch diese überlappten sich wieder 1-2 mm. Zum Schluss wurde alles möglichst glatt gestrichen.

Die Papyrusbögen werden mit den Baumwolltüchern als Unterlage und Trennung zum ersten Mal gepresst, um möglichst viel Flüssigkeit herauszubekommen.
Die Papyrusbögen werden mit den Baumwolltüchern als Unterlage und Trennung zum ersten Mal gepresst, um möglichst viel Flüssigkeit herauszubekommen.

Dann wurden die zusammengesetzten Papyrusbögen zur Presse gebracht und dort aufgeschichtet. Zu untererst wurde ein Bogen Graupappe gelegt, auf die dann alle Papyrusbögen mit ihrem Baumwolltuch als Unterlage gestapelt wurden. Als Abschluss wurde wieder ein Bogen Graupappe aufgelegt. Dann wurde alles mit einer Papierpresse gepresst. – Ein Stapel Bücher o. Ä. würde bei Weitem nicht ausreichen; es muss schon ein großer Druck möglich sein. Diese erste Pressung sollte zwischen 20 und 24 Stunden lang sein.

Nach 24 Stunden wurden alle Papyrusbögen aus der Presse genommen und die Baumwolltücher wurden durch Graupapper ersetzt, um möglichst viel von der restlichen Feuchtigkeit aus den Papyrusbögen zu bekommen. Damit sich die Papyrusbögen später besser von der Papper lösen lassen und um eine schönere Oberfläche zu bekommen, wurde jeweils ein passgenaues Stück Windelfließ zwischen die Papyrusbögen gelegt. Dieser Stapel wurde dann wiederum für rund 24 Stunden gepresst.

Am nächsten Tag wurde dann alles aus der Presse geholt und für die weitere Trocknung ausgelegt.

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